Es gab vor ein paar Tagen einen Artikel in der Epoch-Times, www.epochtimes.de der euphorisch über die sog. „Neutrino-Technologie“ berichtete. Normalerweise würde ich auf den Artikel nicht eingehen, aber ich werde angeschrieben und angerufen meine Meinung zu sagen.
Auf der Webseite des Unternehmens www.neutrino-technologie-olymp.de gibt es eine Unmenge von Informationen in deutscher Sprache und es macht schon stutzig, wenn ausgerechnet der ehemalige Verkehrsminister Krause, der ja seit geraumer Zeit gegen die Zwangsräumung seiner Villa kämpft, die neue Technologie in höchsten Tönen lobt. Ein „Peer-Review“ ist das gewiss nicht.
Um was geht es: Neutrinos sind Teilchen mit sehr geringer Masse und neutraler Ladung, deshalb nennt man sie „Neutrinos“, wie „kleines Neutron“. Neutrinos kommen nur zum Teil aus der Sonne, andere von „anderswo“ her. Neutrinos durchdringen praktisch alles, auch die Erde mit ihrem glühenden Kern. Jedenfalls ist das bei rund einem Drittel der Neutrinos der Fall, bei zwei Dritteln der Neutrinos kommt es irgendwann, irgendwo zu Wechselwirkungen mit Atomen.
Weil Neutrinos gut erforscht sind, gibt es reichlich Literatur, auch im deutschen Wikipedia gibt es eine umfassende Beschreibung.
Es liegt nahe, sich von diesen Wechselwirkungen eine gezielte Energieabgabe der Neutrinos zu wünschen. Denn im Gegensatz zum Sonnenlicht, das sich ja über Tag mit Solarzellen einfangen lässt, durchdringen Neutrinos alles, bei Tag und Nacht.
Ich will die angepriesene Technologie nicht einfach ablehnen, aber zur Zeit fehlt ziemlich alles, an was man eine positive Beurteilung festmachen könnte: Eine gut dokumentierte Patentanmeldung, eine Beurteilung durch unabhängige Fachleute und vor allen Dingen fehlen Replikationen. Wenn dann gleichzeitig, in diesem praktisch noch faktenfreien Stadium auf die Möglichkeit des Erwerbs „früher Aktien“ hingewiesen wird, dann ist das mehr als befremdlich.
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