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 Eintragerstellt am 17.11.2015 - 10:27 von Admin [Kategorie: Technik]

Mehrere Gruppen von Wissenschaftlern sind Andrea Rossi "auf den Fersen". Diese Wissenschaftler versuchen sich an dem sog. "Rossi-Effekt". Er ist, nach Physiker-Maßstäben, einfach zu replizieren. Am frühesten ist dies dem russischen Physiker Parkhomov gelungen, der allein an Hand der Daten aus dem sog. "Lugano-Report" ein funktionierendes "E-Cat-ähnliches" Gerät hergestellt hat. Nachdem nun Rossi durch die Patenterteilung in den USA gezwungen war, die wesentlichen Bestandteile seines "Wafers" bekanntzugeben, haben sich die Replikationsbemühungen noch einmal wesentlich verstärkt. (Andere LENR-Technologien, wie z. B. die von Brillouin, sind weitaus schwieriger zu replizieren.) Die "Verfolger-Gruppen" sind in den USA, aber ebenso stark in Rußland, der Ukraine und wahrscheinlich auch in Japan und China.

Was sind deren Probleme: Mehrere Gruppen erreichen Überschuß-Energie, es wird also mehr Energie erzeugt, als von außen zugeführt wurde. Es muß Energie zugeführt werden, um den Prozeß zu starten und zu erhalten. Die Überschußenergie entsteht danach durch die ausgelöste Kernreaktion. Die Verfolger-Gruppen liegen in zwei Bereichen hinter Rossi zurück: Im COP (Coeffizient of Productivity) und in der störungsfreien Laufzeit der Anlage. (Was heißt "Anlage" - der Reaktor ist ein relativ dünnes Rohr von rund 20 cm Länge)

Der COP kennzeichnet das Verhältnis der eingesetzten zur erzeugten Energie. Alleine die Tatsache, dass es auch den Replikanten (schade, dieses Wort gibt es gar nicht, also: "Nachahmer") gelingt, Überschußenergie zu erzeugen, ist im Grunde eine Welt-Sensation: Denn so etwas gab es bislang nicht. Der COP entscheidet über die Wirtschaftlichkeit des Reaktors. Die Replikationen erreichen einen COP von plus/minus 3, sie erzeugen also dreimal mehr Energie, als ihnen zugeführt wurde. Die Reaktoren von Rossi erreichen allerdings einen COP, der beim 10 oder 20-fachen dieses Wertes liegt (das ist jetz ein hypothetischer Wert, ausser Rossi weiß das niemand genau). Habe ich nun z. B. einen Energiebedarf von einem Megawatt, kann der z. B. von 50 Rossi-ähnlichen Reaktoren erzeugt werden, von den Original-E-Cats würden dafür z. B. 5 Generatoren ausreichen. (Dies Rechenbeispiel dient nur der Veranschaulichung, es handelt sich nicht um Original-Werte) Der Rossi-Reaktor würde in diesem Fall also um den Faktor zehn wirtschaftlicher arbeiten.

Neben dem geringeren COP ist eine weitere Schwäche der Replikationen die Standfestigkeit der Reaktoren. Manche "Glow-Sticks" hauchen ihr Leben schon nach wenigen Stunden aus, manche nach Tagen. Der Rossi-Reaktor dagegen ist schon in dem sog. Lugano-Test 32 Tage gelaufen, er wäre auch noch länger gelaufen, aber die Tester hatten nicht mehr Zeit.

Rossi kennt die Ergebnisse der "Verfolger-Gruppen" natürlich und meinte neulich dazu, dass diese gar nicht so falsch liegen würden. Sie hätten nur eben Ergebnisse, die er bereits vor langer Zeit erzielt habe. Vor ihnen läge jetzt eine lange Zeit der Verfeinerungs-Arbeit. Diese Verfeinerungsarbeit, was im Grunde "nur" verfeinerte Mixturen des Wafers sind, ist Gegenstand bereits von Rossi angemeldeter Patente, weitere Patentanmeldungen sind in Vorbereitung.

Bleibt hinzuzufügen, das der Brillouin-Reaktor einen noch wesentlich höheren COP als der E-Cat liefern soll und der zum Patent eingereichte Reaktor der Universitäten Göteborg und Island einen COP von 1000 verspricht. Die Jagd hat also begonnen. Rossi ist am dichtesten Markt, aber viele werden ihm folgen und die Welt wird ihren Nutzen davon haben.

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