In Ergänzung zum gestrigen Update übersetze ich hier, teilw. sinngemäß, gekürzt, einen Artikel aus E-Cat World. Es hat den Anschein, dass seitens Industrial Heat alles getan wird, um den Prozess zu verkomplizieren und in die Länge zu ziehen. Anscheinend wollen Rossi’s Anwälte das nicht mehr hinnehmen und beantragen bei Gericht Sanktionen gegen die Vorgehensweise der gegnerischen Anwälte.
„In dem Verfahren Rossi gegen Industrial Heat gibt es eine Reihe von Dokumenten, die wenig Aussagekraft haben. Aber in einem neuen Gerichtsdokument sind einige Fakten aufgeführt, die bisher nicht im Blickfeld lagen."
In dem neuen Dokument wird den Anwälten von IH vorgeworfen, mehrere offensichtlich falsche Behauptungen aufgestellt zu haben, die keinerlei sachliche Basis haben und deren Unwahrheit unmittelbar nachweisbar ist. Das Gericht wird ersucht, die gegnerischen Anwälte deshalb mit Sanktionen zu belegen. Quelle: http://www.e-catworld.com
Als Beispiele werden angeführt:
Es wird bestritten, dass der Test, welcher in Doral, Florida, durch den Ingenieur Fabio Penon durchgeführt wurde, ein „garantierter Leistungstest“ war, obwohl die entsprechenden Unterlagen das Gegenteil aussagen.
Es wird behauptet, man sei nicht in der Lage gewesen, die vom Kläger behaupteten E-Cat-Testresultate zu replizieren oder „irgendeine messbare Überschussenergie zu erzeugen“, was einer anderen Aussage der Beklagten diametral widerspricht: Nämlich der Patentanmeldung Nummer WO 2015/127263 vom 27. August 2915, wo genau dies vom Kläger unter Eid ausgesagt wurde.
Es wird behauptet, die Kläger hätten Proben der Reaktorfüllung unberechtigt weitergegeben, obwohl schriftliche Beweise das Gegenteil belegen.
Es wird behauptet, die Kläger hätten den Lizenzvertrag gebrochen, indem sie nicht ausreichend berichtet hätten, keine Steuern und Erträge aus der Vereinbarung gezahlt hätten, obwohl es für diese Behauptungen keinerlei Basis gibt.
Die Beklagten versuchen das Gericht von ihren Verfehlungen abzulenken und die Kosten für das Verfahren in die Höhe zu treiben. Sanktionen sind deshalb angebracht.
Als Beweis für die obigen Behauptungen, präsentiere Rossi’s Team einen Auszug aus der Patentanmeldung, welche von IH der Welt-Patent-Organisation vorgelegt wurde. Hier wurden Testergebnisse des E-Cat erwähnt, mit einem COP über 3 über eine 16-tägige Periode.
Sie fügten außerdem den Auszug eines Protokolls bei, in welchem die Befragung eines IH-Ingenieurs durch einen Anwalt von Rossi dokumentiert wurde:
Frage: IH hat bestätigt, dass sie bei einem eigenen Test einen COP von 1,3 erreicht haben. Gleichzeitig behaupten Sie, dass es Ihnen nie gelungen sei, die Tests zu replizieren oder überhaupt eine messbare Überschussenergie zu erzielen. Diese Aussagen widersprechen sich, welche davon ist denn nun richtig?
Antwort: Ich kann nicht sagen, dass wir nie ein Ergebnis hatten, ich weiß nicht ob ich das richtig ausdrücke. Wir hatten wahrscheinlich Ergebnisse die größer waren als 1., 1,3 könnte richtig sein. Ich denke die Verlässlichkeit, die Wiederholbarkeit dieser Ergebnisse fand nicht statt. Wir dachten aber irgendwann, ein Ergebnis von 1,3 wäre gut.
Später wurde in diesem Dokument der „garantierte Leistungstest“ behandelt. Mr. Dameron wurde befragt, ob er gewusst habe, dass die Anlage, welche nach Doral befördert wurde, für diesen Test gedacht war. Er sagte „ja“ und dann weiter:
Frage: Haben Sie verstanden, weshalb diese Tests in Doral durchgeführt werden sollten und dass es von den Ergebnissen abhängen würde, ob eine hohe Zahlung an die Leonardo Corporation und Dr. Rossi zu leisten wäre?
Antwort: Ja, das habe ich herausgefunden.
Frage: Wann haben sie das erfahren?
Antwort: Für mein Gefühl ein bisschen spät. Ich wusste, wie hoch der endgültige Betrag sein würde.
Frage: Was haben Sie dann herausgefunden?
Antwort: Ich fand heraus, dass es um einen 100-Millionen-$ Vertrag ging.
Update: Der Antrag auf Sanktionen wurde zwischenzeitlich abgelehnt.
Anmerkung: Dieses Dokument gibt nur einen kleinen Eindruck davon, was sich vor Gericht abspielt.
Mal sehen, was man sich noch so alles einfallen lässt. Ich bin schon gespannt auf die Kommentare nach der Präsentation des QuarkX. Nach dem sog. Lugano-Gutachten, durchgeführt von mehreren Physik-Professoren, kam ein Kommentator auf die glänzende Idee, es hab ein Loch in der Wand gegeben, durch welches bereits vorgeheiztes Wasser geleitet worden sei. Außerdem sei die Kolorimetrie sowieso falsch gewesen. Dazu ist anzumerken, dass einer der Gutachter, Hanno Essen, Professor für theoretische Physik am schwedischen Royal Institute of Technology, auch Vorsitzender der Schwedischen Gesellschaft der Skeptiker war.
Der hoch angesehene, inzwischen verstorbene Professor Sven Kullander sagte über Rossi: Er hat einen "sauberen wissenschaftlichen Ansatz". Er habe einen guten Eindruck von Rossi. "Ich finde, dass es interessant ist, mit ihm zu sprechen und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er sich einen Betrug ausgedacht hat."
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