
Sergio Focardi, * 1932, gestorben 2013
Sergio Focardi war ein italienischer Physiker und Professor emeritus an der Universität von Bologna. Er leitete das Institut für Nuklearphysik und die Fakultäten für Mathematik, Physik und Naturwissenschaften. Er war Mitglied des Präsidiums der italienischen physikalischen Gesellschaft.
Ich übersetze hier, teilweise sinngemäß und auszugsweise (um ca. zwei Drittel gekürzt), aus einem Radiointerview von 2011.
Quelle: http://22passi.blogspot.de/2011/04/sergio-focardi-father-of-ni-h-cold.html
Er berichtete zuächst von seinen ersten Versuchen mit Deuterium/Palladium. Genau zu dieser Zeit hatte er das Risiko, an einem Gehirntumor zu sterben, konnte aber durch eine Operation gerettet werden. Er beendete seine Universitätslaufbahn und erholte sich erst einmal ... bis er Andrea Rossi traf. Dieser machte Versuche mit "kalter Fusion", einem "Nickname", den die Vertreter der "heißen Fusion" diesem Verfahren, in abwertender Weise, gegeben hatten.
Er hatte sich in Bologna, auf seine typisch umtriebige Art, umgehört, um zu erfahren, wer der leitende Experte auf diesem Gebiet sei. Meine Kollegen nannten mich. So sprach mich Rossi an und sagte, er sei an dem Thema interessiert und ich merkte gleich, dass er einige innovative Ideen hatte. Zum Beispiel bevorzugte er bei der Befüllung des Reaktors Puder, weil sich damit die Oberfläche des Metalls vergrößerte, wodurch der Wasserstoff viel schneller in das Metall eindringen konnte. Wir vereinbarten eine Zusammenarbeit und begannen mit Experimenten. Dies geschah in Bondeno, wo er eine Montagefirma hatte.
Bei diesen Experimenten stellten sich wichtige Ergebnisse ein, die schließlich zu laufenden, stabilen Resultaten führten. Man kann sagen, ich hatte das Glück Rossi zu treffen und Rossi hatte das Glück mich zu treffen. Ich sagte ihm: "Wir müssen auf Neutronen achten, weil die gefährlich sind!" Aber es gab keine. Das hängt damit zusammen, dass der Nickel-Nukleus sehr starke Vertiefungen hat. Wären diese nicht so tief, gäbe es auch Neutronen. Tatsächlich traten hin und wieder Neutronen auf. Es gab auch schwache Gammastrahlen, die aber leicht abzuschirmen waren.
Bei unseren Versuchen erreichten wir einen Energie-Überschuß (COP) von 200, mit einem Input von Elektrizität und einem Output von Heißdampf. Wenn wir diesen Dampf in elektrische Energie umwandelten, verloren wir die Hälfte der Energie, aber wir hatten immer noch einen COP von 100, das heißt, die Produktion an elektrischer Energie überstieg die zugeführte elektrische Energie um das Hundertfache!
Trotz dieser offensichtlichen Erfolge waren die Reaktionen auf diese Ergebnisse nicht durchgehend positiv und teilweise von Neid geprägt. Ich wurde zu der Zeit von meinen Kollegen nicht direkt angefeidet, weil sie wußten, dass ich angemessen antworten würde. Ich war kein theoretischer Physiker, ich war Experimentalphysiker. Die theoretischen Kollegen neigen dazu zu sagen: "Das sind Dinge, die geschen nur in den Sternen".
Tatsächlich war es am Ende so, dass wichtige physikalische Publikationen, die jahrelang meine Aufsätze veröffentlicht hatten, sich zum Thema "Kalte Fusion" verweigerten. Rossi machte indessen weiter. Die Geschichte geht weiter mit dem Hinzukommen von Prof. Giuseppe Levy:

Andrea Rossi, Sergio Focardi, Giusppe Levy. Levy gehörte später zum Team, welches das Lugano-Gutachten anfertigte.
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