Wir kommen "der Sache" wohl immer näher: Mit der "Sache" ist gemeint, dass es wohl doch einen Mechanismus gibt, der die Coulomb-Barriere überwindet, ohne dass hundert Millionen Grad Celsius nötig sind, um eine Fusion von Wasserstoff-Atomen herbeizuführen. Nebenbei gesagt, gibt es auch bei den "Ganz Großen", wie der NASA und Airbus keine Berührungsängste mehr, das Wort "Fusion" in ihren Patentanmeldungen zu verwenden.
Am 17.8.17 hatte ich in diesem Kapitel über die Forschungen von Edmund Storms berichtet. Er vertritt nach vielen Jahren der Forschung auf diesem Gebiet die Meinung, dass Atome, wenn sie nur gezwungen werden, sich eng genug "hintereinander" aufzuhalten, auch bei gleicher Ladung miteinander reagieren. Wenn sie in diesem geordneten Zustand zudem durch elektromagnetische Schwingungen angeregt werden, kommt es zu Reaktionen zwischen den Atomen, die unter anderen Umständen nicht stattgefunden hätten, weil dies die gleichen Ladungen nicht zugelassen hätten. Ob man diesen Vorgang nun Fusion nennen will oder nicht, sei dahingestellt. Offensichtlich wird dabei jedoch Energie freigesetzt, wie man es sonst nur von Fusionsvorgängen kennt. Am 14.8.17 hatte ich auch darüber geschrieben, dass Quasikristalle sich mit ihren "Minispalten" wohl besonders gut dazu eignen, die Atome in der gewünschten Form zu ordnen.
Auf diesem Forschungspfad kommt nun eine ganz neue Meldung:
...was bedeutet: Du mußt sie nur quetschen. Forscher entdecken, dass, wenn der Raum eng ist, die Natur ihre Gesetze 'verliert'. Damit ist ganz konkret die scheinbare Unüberwindbarkeit der Coulomb-Barriere unter niedrigen Temperaturen gemeint.
Ich übersetze einige Auszüge aus dem Artikel auf https://phys.org teilweise sinngemäß:
"Es scheint so, dass, wenn der Raum eng wird, Ionen, wie Menschen, einen Weg finden, doch irgendwie durchzukommen, auch wenn das bedeutet, dass sie dabei die Normen der Natur außer Acht lassen. Die publizierte jedenfalls kürzlich ein internationales Team von Wissenschaftlern an der Drexel Universität unter der Leitung von Yury Gogotsi. Sie zeigten, dass geladene Partikel ihre "Abstoßungsneigung vergessen" (diese Erscheinung nennt man auch die Coulomb-Ordnung) wenn sie in winzige Räume von Nanomaterial gezwängt werden. Diese Entdeckung könnte der entscheidende Durchbruch sein, wenn es um Energiespeicherung und alternative Energie-Produktionstechniken geht, die allesamt mit dem "Packen" von Ionen in nanoporöse Materialien zu tun haben.
Gogotsi sagt, es sei zum ersten Mal gelungen, die Coulomb-Ordnung zu durchbrechen und dies in Subnanometer-Poren überzeugend nachzuweisen."
An den Untersuchungen haben Wissenschaftler der Sinshu Universität von Japan, der Loughborough Universität des Vereinigten Königreichs, der Universität von Adelaide aus Australien, des französischen Forschungs-Netzwerks für elektrochemische Energie-Speicher und der Paul Sabatier Universität in Frankreich teilgenommen.
Deutsche Forscher spielen hierbei, wieder einmal, keine Rolle. Im Gegenteil: In der ZDF-Sendung "Frag' den Lesch" verkündet dieser, wie immer in eindrucksvoller Pose, dass es eine Kalte Fusion nicht gebe. Nicht nur ich habe mich darüber beim ZDF beschwert. In einer ersten Antwort hieß es, man würde dies der Geschäftsführung vorlegen. Eine weitere Nachfrage blieb bis heute unbeantwortet.
Man darf feststellen: Auch in der Forschungspolitik gibt es Alternativlosigkeit vom Feinsten, auch wenn Deutschland dadurch technologisch gnadenlos abgehängt wird.
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