Hier meine gestrige Mail an A. Rossi:
Dear Andrea Rossi and readers of JONP,
About two months ago I was invited to speak at the University of Applied Sciences Stralsund. Not a big university, but at least a chance to talk about LENR. Numerous guests had announced themselves and already booked trips and hotels. The university itself had printed and distributed flyers. Today, four days before the event, there was a cancellation. Reason: LENR was not scientifically proven. What should I say: This is a scientific-economic atmosphere in which it takes more than ten years to build an airport.
Übersetzung: Lieber Andrea Rossi und liebe Leser des Journal of nuclear Physics,
vor ungefähr zwei Monaten wurde ich eingeladen an der Hochschule Stralsund zu referieren. Keine sehr große Hochschule, aber es bot sich zumindest eine Chance über LENR zu reden. Zahlreiche Gäste haben sich angekündigt und es wurde Reisen und Hotels gebucht. Die Hochschule selbst hat die Flyer gedruckt und verteilt. Heute - vier Tage vor der Veranstaltung - wurde die Veranstaltung abgesagt. Begründung: LENR ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Was soll ich sagen: Dies ist eine wissenschaftlich-ökonomische Atmosphäre in der es über zehn Jahre dauert einen Flughafen zu bauen.
Antwort Rossi:
Dear Willi Meinders:
I know the feeling. The important is to make plants that work.
Warmest Regards,
Andrea
Desweiteren habe ich heute an die Regierung in Mecklenburg-Vorpommern geschrieben:
Sehr geehrte Frau Ministerin,
ich bin Mitte August von der Hochschule (vertreten durch Frau Prof. Danker) zu einem Vortrag über neue Energieformen eingeladen worden. (sh. anl. Flyer) Dieser Flyer wurde von der Hochschule angefertigt und verteilt.
Gestern, vier Tage vor der Veranstaltung, kam eine Absage folgenden Wortlauts:
„Sehr geehrter Herr Meinders,
die Hochschule Stralsund legt als öffentliche Bildungsinstitution größten Wert auf die wissenschaftliche Belegbarkeit der Inhalte unserer Veranstaltungen. Vor diesem Hintergrund müssen wir den Vortrag „Die unendliche und saubere Energie“ im Rahmen des Studium generale am 11.12.2019 leider absagen.
Wir bieten Ihnen gern ein anderes Format an, welches für den Austausch mit unseren Wissenschaftler*innen geeignet ist.
Die Hochschule Stralsund bedauert den Ihnen entstandenen Aufwand und übernimmt bei Nachweis die Stornierungskosten für Ihre geplante An- und Abreise.
Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen.
Hochschulkommunikation
der Hochschule Stralsund“
Zum Hintergrund: Die EU-Kommission sagte schon im Jahre 2012 in ihrem „Materials for Emerging Energy Technologies“ (sh. Anlage) ab Seite 23: (Hier eine auszugsweise Übersetzung)
3.4 Niedrige energetische Kernreaktionen in kondensierter Materie:
Die Studie zu Fleischman & Pons
Die Auswirkungen der Materialwissenschaft auf die Entwicklung
„Der Fleischmann und Pons Effekt (FPE) ist die Produktion großer Mengen von Wärme, die nicht auf chemische Reaktionen zurückzuführen ist.
Dies geschieht durch elektrochemische Beladung von Palladium Kathoden mit Deuterium. Die gemessenen Energiedichten waren zehn- hundert- und sogar tausendfach größer als in bekannten chemischen Prozessen. Auf der Grundlage des aktuellen Wissens kann es sich nur um nukleare Vorgänge handeln.
Der Vorgang spielt sich mit Deuterium in einem Palladium-Gitter ab.
Das faszinierendste Merkmal des Phänomens ist der erhebliche Mangel an erwarteten nuklearen Emissionen die mit dem Überschuss an Energie verbunden sind.“
Auf eine parlamentarische Anfrage im Europa-Parlament zu diesem Thema antwortet der zuständige Kommissar u. a.:
“ Die vorliegende Beweislage und das steigende Investment durch Firmen und Regierungsorganisationen außerhalb Europas erfordert in der Tat eine eingehende Betrachtung und Bewertung der bisherigen Ergebnisse. Im Lichte dieser Betrachtungen ist dann zu entscheiden, auf welche Weise diese Forschung zu fördern ist."
Schon in den Vorjahren wurden zahleiche Patente zu dieser neuen Technologie LENR (Low Energy Nuclar Reaction) erteilt: Von der NASA, der USA Armee, Airbus und viele andere mehr.
Im vergangenen Monat schrieb die Asian Times. Hier übersetzte Auszüge aus der Überschrift:
„Kalte Fusion: Ein potentieller Energie-Gamechanger – Denken Sie das ist eine Fehler, ein Witz? – Denken Sie noch einmal nach. Große Investoren positionieren sich. Japan und die USA sind führend. – Während die Japaner in aller Stille ihren Fortschritt in Richtung kommerzieller Anwendungen fortführen, kommt die sensationellste Neuigkeit über die Kalte Fusion aus den USA: Google kommt an Bord!“
Der weithin bekannte Physikprofessor der technischen Universität Dresden, Dieter Seeliger, (inzwischen emeritiert) der selbst kürzlich ein Patent zu LENR angemeldet hat, schreibt in dem Sitzungsbericht der Leibniz-Societät der Wissenschaften zu Berlin (138 (2019), 93-114 u. a.: „Eine kürzliche Übersicht gibt Auskunft darüber, dass im Jahr 2017 weltweit 114 Unternehmen als Ziel angeben, marktfähige Produkte mit dieser Technologie zu entwickeln…“ sh. Update vom 9.11.2019 .
Vor dem Hintergrund zahlloser weiterer Patente, Gutachten angesehener Institute, zahlreicher Replikationen ist es mehr als geboten, das Thema auch an deutschen Hochschulen zu diskutieren. Erfindungen sind nicht immer nur Ergebnisse der Grundlagenforschung. Deswegen können auch Patente erteilt werden, die wissenschaftlich nicht erwiesen sind aber ihre Funktion beweisen konnten.
Diese Absage ist aber noch aus einem anderen Grunde nicht nachzuvollziehen: Nämlich angesichts der Klimaproblematik. LENR ist die einzige Energieform, die in ihrer Effizienz weit über allen anderen Energieformen liegt, emissionsfrei und grundlastfähig ist. Sie ist in ihrer End-Ausbaustufe zudem mobil und dezentral einsetzbar.
Es gibt funktionierende Prototypen und Wissenschaftler in aller Welt arbeiten daran, den theoretischen Hintergrund dieser Technologie zu ergründen. Die Hochschule Stralsund argumentiert mit der „wissenschaftlichen Belegbarkeit“. Soll das heißen, dass die Wissenschaft erst anfängt zu forschen, wenn die Ergebnisse bereits vorliegen?
W. Meinders
Es gibt übrigens auch schon Einträge im Gästebuch zum Thema.
Wie schon gesagt, eine Krise bietet immer auch Chancen - und da bin ich zuversichtlich.
|