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 Eintragerstellt am 26.08.2019 - 19:36 von Admin [Kategorie: Infos]

....und man war sich so sicher, Andrea Rossi seine Technologie abjagen zu können. Der Coup war von langer Hand vorbereitet: Der Eigentümer von Cherokee-Investment, Tom Darden, hatte Rossi zugesagt, ihm seine Technologie für 100 Mio. $ abkaufen zu wollen. Darden hatte schon das sog. Lugano-Gutachten kofinanziert und konnte sich auch durch seinen engen Kontakt zu Rossi sicher sein, dass die Technologie funktionierte. Kurz vor Abschluß des Vertrages präsentierte Darden das Firmenkonstrukt "Industrial Heat", dass offensichtlich nur dazu gedacht war, als Rossi-Vertragspartner zu fungieren. Rossi war irritiert, unterschrieb den Vertrag aber dennoch.

Sodann wurde ein weiterer Test des Ecat durchgeführt, der erfolgreich verlief und eine Abschlagszahlung von 11 Mio. $ auslöste. Während der rund 350 Tage andauernden Testphase erwarb Darden weitere LENR-Beteiligungen und warb intensiv um die Rossi-Technologie, u. a. in China. Am Ort des Tests gingen die Interessenten ein und aus und Rossi bekam viel Lob zu hören. Die Firma Woodford-Investment beteiligte sich an Industrial Heat.

Als sich der Test dem Ende näherte, der unabhängige Gutachter den Erfolg des Tests bestätigte und damit die Voraussetzungen für die Zahlung der restlichen 89 Mio. $ gegeben waren, ließ Darden verlauten, dass der Ecat nicht funktioniere. (Ein Leser des Rossi-Blogs schrieb treffend: Wer von vornherein nicht vorhat zu zahlen, unterschreibt jeden Vertrag.) Die Absicht dieser Aktion war offensichtlich: Durch diese Nachricht sollte Rossi's Entwicklungs-Firma "Leonardo Corporation" ins Wanken gebracht werden. Bei einem Konkurs der LC wäre Industrial-Heat der große Profiteur gewesen, denn durch den Lizenzvertrag war man im Besitz des Rossi-Know-How's.

Aber es kam anders: Rossi kündigte den Lizenz-Vertrag fristlos und verklagte IH und seine Manager wegen versuchten Betruges. Da halfen auch nicht Heerscharen von Anwälten und eine eigens beauftragte PR-Firma, die den Prozeß-Verlauf "stützen" sollte.

Als das Gericht nach Sichtung aller Beweise und persönlicher Einvernahme der Prozeßbeteiligten und Zeugen die Geschworenen (es ging schließlich um einen Betrugsprozeß) bestimmte, knickte Darden ein und das Verfahren wurde mit einem Vergleich beendet. Darden darf die Rossi-Technologie nicht mehr verwenden.

Für den Haupt-Geldgeber, Woodford, hatte dieser Ausgang katastrophale Folgen. Hier ein Artikel dazu.

Übersetzung (verbindlich ist nur der englische Originaltext):

Anteile an dem börsennotierten Fonds von Neil Woodford, der unter Druck steht, stürzten am Freitag um 10% ab, nachdem eine seiner wichtigsten Investitionen mit einer Abschreibung von £30 Mio. konfrontiert war.

Der Woodford Patient Capital Trust (WPCT.L) gab am Freitagmorgen bekannt, dass unabhängige Gutachter den Wert seiner Investition in Industrial Heat, einem Startup-Unternehmen, das neue Energiequellen einschließlich der Kaltfusion entwickelt, abgewertet haben.

Industrial Heat ist eine der größten Investitionen von Woodford. Sie hat Skepsis hervorgerufen, als die Financial Times im Juni sagte, dass Industrial Heat auf "einer Idee am Rande der modernen Physik" basiert.

Woodford Patient Capital Trust sagte, dass die Abschreibung auf "einer Neubewertung des aktuellen Geschäftsverlaufs" basiert. Es wird sich auf den Nettoinventarwert des Unternehmens um etwa 3,4p pro Aktie oder etwa 30 Mio. £ auswirken. Der Gesamtnettovermögenswert des Woodford Patient Capital Trust beträgt £710 Millionen.

Die Aktien des Trusts brachen um über 10% ein, als der Handel am Freitag in London begann. Um 8.40 Uhr sanken die Aktien um 7,7% auf 40.50p.

Die Abwertung verstärkt die zunehmenden Probleme, mit denen Neil Woodford zu kämpfen hat. Einst als einer der besten Vermögensverwalter Großbritanniens angesehen, war er gezwungen, die Auszahlungen aus seinem Woodford Equity Income Fund im Juni nach einer Liquiditätskrise einzustellen. Die anhaltende Blockade hat bei den Regulierungsbehörden Kritik und eine Untersuchung durch die Abgeordneten ausgelöst.

Woodfords Lauf der schlechten Nachrichten hat sich seit dem Gating des Equity Income Fund fortgesetzt. Burford Capital, ein weiteres seiner Flaggschiffe, hat 40% seines Wertes verloren, nachdem sie von einem US-Leerverkäufer angepeilt wurde. Vier seiner in Guernsey gelisteten Anlagen wurden während des Freeze ebenfalls gestrichen, was die Liquiditätsproblematik des Equity Fund noch verstärkt. Auch die Investitionen in die Biotechnologie haben sich schlecht entwickelt.

Am Freitag setzte Eddie Stobart, eine weitere Woodford-Beteiligung, seine Aktien aus und kündigte an, dass sein Geschäftsführer inmitten eines Buchhaltungsskandals ausscheiden würde.

Der Vorstand des Woodford Patient Capital Trust sagte im Juli, dass er erwäge, Woodford als Manager des Trusts zu entfernen und Gespräche mit anderen Vermögensverwaltern zu führen.


Eine Bemerkung am Rande: Das die Financial Times negative Anmerkungen zur LENR-Technologie macht ist aus deren Sicht verständlich, denn schließlich hat man sich seit Jahr und Tag an das Geldverdienen mit Karbon-Produkten gewöhnt.

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